Ruhestand – etwas Buntes und Individuelles

Was ist eigentlich dieser Ruhestand?

Der Duden schreibt: „Status, den man (gewöhnlich als älterer Mensch) durch sein Ausscheiden aus dem Arbeitsleben erlangt.“

Im Wirtschaftslexikon von onpulson.de findet man: „Der Ruhestand ist die freiwillige oder erzwungene Beendigung der Berufstätigkeit, aus Gründen des Alters oder wegen Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit....“

Seit einigen Monaten lese ich viel in zum Thema Ruhestand und ich habe den Eindruck gewonnen, hier darf frischer Wind rein. An vielen Stellen könnte man meinen, der Ruhestand ist die Bestätigung für das „abgeschrieben sein,“ weil man nicht mehr 100% leistungsfähig ist. Nicht, dass ich gegen den Ruhestand bin, ich finde nur, die damit verbundenen Mythen, Vorurteile und gängigen Altersbilder - inklusiver der Segelschnappschüsse von grauhaarigen Menschen - völlig überholt.

Zu viel hat sich geändert: Wir Menschen leben länger und bleiben in der Regel länger gesünder und fitter- Rentner:innen sind informiert, digital und haben viel mehr Möglichkeiten, als den gesamten Tag - wenn sie nicht segeln auf der Parkbank zu sitzen ( ja, auch das ist ein klassisches Fotomotiv). „Endlich Zeit für die Enkel zu haben“, wie es jüngst Horst Seehofer angekündigt hat, ist fraglich. Was, wenn die Enkel ihren Großeltern gar nicht so häufig sehen wollen? Doch ich schweife ab. 

Der Ruhestand ist ein Lebensabschnitt, der als solcher für mich differenzierter und nicht mehr in Gänze gesehen werden darf. Ein Mensch, der mit 65 Jahren in Rente geht, ist mit 80 Jahren verändert. Und dabei geht es mir nicht nur um die körperlichen und geistigen Einschränkungen, sondern auch um Wachstum, z.B. von Wissen oder Fertigkeiten oder den Veränderungen von Interessen, Vorlieben oder Hobbies. Dies müssen wir nur zulassen und fördern. 

Menschen im Ruhestand sind nicht per se glücklich, frei von Zwängen, mürrisch, auf Weltreise, gehen am Stock, bereit kürzer zu treten, altersweise, fit, krank, in glücklichen Beziehungen, gut mit Geld versorgt, Golfer, ständig beim Arzt, lernunwillig, verarmt, hilfsbereit, eingefahren etc.
Menschen im Ruhestand haben unterschiedliche Bedürfnisse, sie sind unterschiedlich, eben ein bunter und vielfältiger Teil unserer Gesellschaft. 

Sicher muss sich an vielen Stellen in unserer Gesellschaft etwas ändern, z.B. Akzeptanz von Unterschieden, Verständnis, Neugier, Grenzen setzen, hinterfragen, andere unterstützen oder aufeinander zugehen. Nichts also, was für eine gesunde, bunte und konstruktiv-kritische Gesellschaft auch in anderen Bereichen wichtig wäre. 

Z.B. fragen Sie sich doch einmal, was Ihre gängigen Vorurteile oder einschränkenden Gedanken in Sachen Ruhestand sind, egal ob als Enkel, Vorruheständler, Freund:in, Tochter, Rentner, Ehepartner, Kollegin, Nachbar oder Führungskraft. Was davon ist die Wahrheit oder nur da, weil die Medien oder Sie selbst es so sehen? Ist ein Mitarbeiter ein Jahr vor der Rente wirklich nicht mehr motiviert oder will nichts mehr lernen? Gehöre ich selbst als Rentner zum „alten Eisen“ und es ist zu spät, etwas Neues anzufangen? Kann die 66 jährige den Job wirklich nicht? Sind die Werte meiner Oma wirklich so langweilig oder könnte ich nicht doch etwas davon lernen?

Wenn wir bei uns selbst anfangen in Bezug auf unsere Vorstellungen vom Ruhestand und den damit automatischen Verknüpfungen auf die Schliche kommen, um diese zu verändern, schaffen wir es, in unserem eigenen Umfeld etwas Wertvolles zu schaffen, eine Lebenszeit, die mehr ist als grau und einheitlich. 

Ein weiteren Punkt, damit der Ruhestand zeitgemäß wird, sind die Veränderungen, die diese Zeit mit sich bringt, differenzierter zu betrachten. Die erste große Hürde ist wohl der Wechsel von einem durch die Arbeit strukturierten Tag in eine Zustand von vermeintlicher Freiheit. Was tut man, wenn das erste Urlaubsgefühl vorbei ist? Wie belebt man seine Tage sinnvoll, so dass man in der Regel mit Freude aufsteht? Was verändert sich dadurch in der Familie, der Partnerschaft oder im Freundeskreis? Was mache ich sinnvolles mit meiner Zeit? Weiß ich überhaupt, was ich jetzt will, was für mich sinnvoll ist? Weiß ich, was mir Kraft gibt und Kraft raubt?

Menschen im Ruhestand erleben häufig einen sogenannten „Pensionsschock“. Die Auswirkungen sind unterschiedlich, doch ist diese Phase u.a. geprägt von dem Gedanken „und jetzt, soll es das gewesen sein?“ 

Wir Menschen haben unser Glück und unsere Zufriedenheit selbst in der Hand und das ist gut so. Verschiedene Forschungen haben gezeigt, dass das auch auf den Ruhestand zutrifft und eine bewusste Vorbereitung/Planung den Pensionsschock abmildern oder verhindern kann. 

Mit AgeForce1 wollen wir immer wieder zum Nachdenken und Reflektieren anregen. Daneben bieten wir unterschiedliche Möglichkeiten für die Vorbereitung oder die (Neu-) Planung des Ruhestands an. Karriereplanung, Familienplanung und Ruhestandsplanung! - wir führen einen logischen Weg weiter. 

Wir sind bereit und möchten unseren Beitrag leisten, dass ein bunter und zeitgemäßer Ruhestand in und mit der Gesellschaft passiert. Sie auch? Dann machen Sie doch unseren kostenlosen Selbsttest und schauen Sie, wie „fit“ Sie für den Ruhestand sind.

Im ersten Quartal 2022 veröffentlichen wir ein vertiefendes Selbst-Coaching-Programm. Hier steht Ihr glücklicher und zufriedener Ruhestand im Mittelpunkt. Dabei sind wir mit vielen klugen Fragen, wichtigen Impulsen und anregenden Übungen an Ihrer Seite. 

Der Ruhestand steht auch in unseren Newslettern im Mittelpunkt. Wenn Sie Lust haben, mit diesem wunderbaren und buntem Thema in Kontakt zu bleiben und auch den Start unseres Selbst-Coaching-Programms nicht verpassen wollen, dann melden Sie sich doch direkt hier an.

Anja Klute

Co-Gründerin von AgeForce1

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