Kreative Generalisten

Dreamteam KI und Erfahrungswissen

Köln, 28. März 2024 Künstliche Intelligenz war das Thema auf dem Tech-Festival SXSW in Austin. Nach Meinung von Ian Beacraft wird künstliche Intelligenz die Arbeitswelt massiv verändern und die Rolle der meisten Spezialisten übernehmen. In der Zukunft sind „kreative Generalisten“ gefragt, die mittels künstlicher Intelligenz Fachwissen auf Abruf anwenden können, um komplexe Probleme zu lösen und Innovationen zu schaffen.

Ian Beacraft gilt als eine der führenden Stimmen im Bereich KI und der Zukunft der Arbeit. In dieser Rolle berät er globale Unternehmen wie Google oder Nike.

KI größere Gefahr für jüngere Arbeitnehmer

In seinem Vortrag „Billion Dollar Teams: The Future of an AI Powered Workforce” macht Beacraft deutlich, dass KI in Zukunft die Rolle der meisten Spezialisten übernehmen wird. Im Beruf werden Menschen erfolgreich sein, die in der Lage sind, verschiedene KIs zu bewerten, zu optimieren und miteinander zu kombinieren, um so bestimmte Aufgaben effektiv zu erledigen. Für diese Tätigkeit ist Erfahrungswissen ein wesentlicher Erfolgsfaktor und daher sieht Beacraft die Gefahr von Jobverlust durch KI für junge Arbeitnehmer größer als für ältere. Zwar verfügen jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufig über aktuelleres Know-how bzw. beherrschen modernere Technologien schneller, aber die Halbwertzeit dieses Wissens wird sich dramatisch verkürzen. Hinzu kommt, dass KI viele dieser speziellen Kenntnis selbst erlernen wird und sie damit nicht mehr durch Menschen zum Einsatz kommen. Der Vorsprung von älteren Mitarbeitenden liegt hingegen im Bereich der Lebens- und Berufserfahrung. Diese sind sehr wertvoll und können von jüngeren Menschen nicht so schnell kompensiert werden.

Erfahrungswissen binden und reaktivieren

Im Arbeitskontext zeigen sich oft besondere Fähigkeiten, die nicht rein durch Wissen oder rationale Planung erklärt werden können. Stattdessen sind es das intuitive Gespür und die unmittelbare Entscheidungsfähigkeit, die Experten auszeichnen. Diese sogenannten „tacit skills" oder „impliziten Kenntnisse" sind zwar in der täglichen Praxis unerlässlich, werden jedoch bei der offiziellen Beurteilung von Qualifikationen häufig übersehen. Viele dieser „tacit skills" beruhen auf jahrelanger Erfahrung und Kompetenz und sind so primär bei älteren Mitarbeitenden zu finden.

„Unternehmen sind gut beraten, Erfahrungswissen im Unternehmen zu halten und die impliziten Kenntnisse der Menschen, die das Unternehmen in Richtung Ruhestand verlassen haben, zurückzugewinnen.“ stellt Frank Leyhausen, Experte für Retention und Returnship, fest. Er ergänzt: „Gerade Returnships für Rentner: innen findet man bisher selten, obwohl die geburtenstarken Jahrgänge mit rund 1.000.000 Personen pro Jahr in den Ruhestand gehen. Ihr Erfahrungswissen geht so für den Arbeitgeber verloren, vielleicht sogar an den Mitbewerber.“  

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