Köln, 15.01.2024 Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels ergreifen innovative Unternehmen jetzt Maßnahmen, um erfahrene Fachkräfte auch nach ihrem Eintritt in den Ruhestand weiterhin für sich zu gewinnen. Dieser Schritt ist jetzt besonders relevant, da die geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen.
Der demografische Wandel und der daraus resultierende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften stellen eine Herausforderung dar, die viele Unternehmen dazu veranlasst, neue Wege zu gehen. Die Einbindung von Ruheständlern ist eine solche Strategie, die sowohl den Bedürfnissen der Unternehmen als auch denen der älteren Generation entgegenkommt.
Flexible Arbeitsmodelle für Ruheständler
Daten des IAB* zeigen, dass der Großteil der Erwerbstätigen im Ruhestand in Teilzeit arbeitet. Unternehmen, die hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen in ihrer Organisation schaffen, steigern ihre Attraktivität für die „Talente in Rente“.
Mentoring- und Beratungsfunktionen:
Viele Ruheständler übernehmen Mentoring- oder Beraterrollen, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere Mitarbeiter weiterzugeben. Dies fördert den Wissenstransfer und stärkt die Kompetenzen der gesamten Belegschaft. Ein lebendiges Wissensmanagement vermittelt neben Wissen auch Soft Skills wie z. B. Problemlösungskompetenzen. Wir legen den Fokus dabei auf das persönliche wofür und wie man dieses erreichen kann.“ .
Projektbasierte Einsätze:
Statt einer kontinuierlichen Vollzeitbeschäftigung setzen einige Unternehmen bereits auf projektbasierte Einsätze, die es Ruheständlern ermöglichen, an spezifischen Aufgaben mit klarem Anfang und Ende zu arbeiten. Vorreiter hierbei ist die Bosch Management Support GmbH, die 1.700 ehemalige Mitarbeiter für Projektaufgaben ins Unternehmen befristet vermittelt.
Begleitung beim Übergang:
Die Grundlagen für eine Zusammenarbeit werden idealerweise vor den Eintritt in den Ruhestand geschaffen. Hierzu bieten sich vorbereitende Bildungs- und Informationsangebote durch das Unternehmen an, die ca. zwei Jahre vor Rentenbeginn initiiert werden. Diese können als Präsenzseminar, hybrid oder als E-Learning angeboten werden und enthalten Unterstützung bei der Planung des Ruhestands sowie Angebote für eine potentielle Zusammenarbeit.
„Die Herausforderungen, die der Ruhestand für den Mitarbeitenden, aber auch für den Arbeitgeber mit sich bringen, werden – wenn überhaupt – zu spät von Unternehmen angegangen. Verpasst das Unternehmen die Chance, die Mitarbeiter frühzeitig für die anstehenden Veränderungen zu sensibilisieren, hat eine Beschäftigung im Ruhestand nur geringe Aussichten auf Erfolg“, erläutert Frank Leyhausen, der Arbeitgeber beim Retention Management berät.
Weiterführende Informationen für Arbeitgeber stehen Online zur Verfügung, zudem wird am 25. Januar ein kostenloses Online-Seminar angeboten.
*IAB-Kurzbericht 8/22